Sonne & Hautkrebsrisiko

Hautkrebs frühzeitig erkennen und vorbeugen
Geschätzte Lesedauer: 3:30 Min.

Sonnenstrahlung ist wichtig für Körper und Seele, doch sie kann unsere Haut auch schädigen. UV-Strahlung gilt heute als bedeutendster Risikofaktor für Hautkrebs. Welche Hautkrebsarten unterschieden werden, wer verstärkt gefährdet ist und worauf Sie Ihre Pigmentmale kontrollieren sollten, erfahren Sie hier.

Hautkrebs-Risikofaktoren

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen an Hautkrebs zu erkranken.1 

Dazu zählen:

  • Sonnenbrand (besonders auch in Kindheit und Jugend)
  • Hohe UV-Belastung durch Sonne 
  • Heller Hauttyp
  • Genetische Veranlagung
  • Viele Pigmentmale
  • Häufiger Solarium-Besuch
  • Immunsuppressive Behandlung
  • Strahlentherapie

Personen mit erhöhtem Risiko sollten verstärkt darauf achten, UV-Strahlung zu meiden, schützende Kleidung zu tragen und sich mit geeigneten Sonnenschutzmitteln zu schützen.

Hautkrebsarten im Überblick

Je nachdem welche Zellen unserer Haut betroffen sind, werden verschiedene Hautkrebsarten unterschieden.

Weißer Hautkrebs

Das sogenannte Basalzellkarzinom (Basaliom) und Plattenepithelzellkarzinom werden auch als weißer Hautkrebs bezeichnet. Das Basalzellenkarzinom ist die häufigste Form von Hautkrebs und bildet nur in seltenen Fällen Metastasen. Auch beim Plattenepithelzellkarzinom sind Metastasen äußerst selten. Zudem kann diese Form des Hautkrebses meist schon in einer Vorstufe erkannt und behandelt werden. Der weiße Hautkrebs tritt vermehrt in höherem Lebensalter auf.

Schwarzer Hautkrebs

Das maligne (bösartige) Melanom wird auch schwarzer Hautkrebs genannt. Sein Erscheinungsbild ist oft einem dunklen Muttermal ähnlich. Dabei entarten die pigmentbildenden Zellen unserer Haut. Schwarzer Hautkrebs kann sehr früh Absiedlungen, sogenannte Metastasen, bilden.

Aktinische Keratose

Die aktinische Keratose gilt als mögliche Vorstufe des Plattenepithelzellkarzinoms. Sie tritt vorwiegend an lichtexponierten Stellen auf – wie dem Kopf, im Gesicht, an den Handrücken und Unterarmen. Meist liegt die Ursache in einer chronischen UV-Belastung. Die betroffenen Stellen sind rau und manchmal rötlich verfärbt. Im Laufe der Erkrankung kann sich eine gelbliche bis schmutzig-braune dicke Kruste entwickeln. Bei Verdacht auf aktinische Keratose suchen Sie bitte Ihren Arzt auf. Sie kann mit verschiedenen Methoden gut behandelt werden.

Hautkrebs nach Sonnenbrand

Erhöhtes Hautkrebsrisiko durch Sonne

Die UV-Strahlung der Sonne dringt tief in die Haut ein und kann dort Schaden verursachen. Zu langes und intensives Sonnenbaden kann so schnell zu einem Sonnenbrand führen. Während ein Sonnenbrand unmittelbar sichtbar ist, kann Hautkrebs erst nach Jahrzehnten auftreten. Mit steigender Anzahl an Sonnenbränden erhöht sich jedoch das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Auch bei Patienten, die zuvor nie einen Sonnenbrand hatten, kann Hautkrebs entstehen. Das Hautkrebsrisiko ist nicht nur von kurzzeitigen intensiven Belastungen der Haut mit UV-Strahlen abhängig, sondern auch von der gesamten UV-Dosis im Lauf des Lebens.

Darf man mit Hautkrebs in die Sonne?

Betroffene stellen sich die Frage: Darf man mit Hautkrebs in die Sonne? Die Antwort ist nicht einfach, denn nach einer Erkrankung erhöht UV-Strahlung weiterhin das Risiko erneut an Hautkrebs zu erkranken. Daher raten Fachleute dazu, übermäßige Sonnenstrahlung nach einer Hautkrebsdiagnose zu meiden und sich ausreichend zu schützen. Eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor und schützende Kleidung sind essenziell. Mit angemessenem Sonnenschutz kann das Risiko für schwarzen Hautkrebs oder Zweittumore gesenkt werden.

Solange Sie ausreichend Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, müssen Sie die Sonne nicht komplett meiden und können weiterhin Zeit im Freien verbringen. Es gibt jedoch auch Therapiemethoden, die erfordern, dass während der Behandlungszeit komplett auf das Sonnenbaden verzichtet wird. Halten Sie dazu Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.

So können Sie Hautveränderungen kontrollieren

Ab 35 Jahren können gesetzlich Versicherte alle 2 Jahre eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs in Anspruch nehmen. Zwischendurch sollten Sie regelmäßig Ihre Haut selbst auf Veränderungen überprüfen. Für die erfolgreiche Behandlung und Entfernung von Hautkrebs ist es wichtig, die Hautveränderungen möglichst frühzeitig zu erkennen.

Die ABCDE-Regel gibt Hinweise, worauf Sie bei der Selbstkontrolle von Pigmentmalen achten sollten. Doch bedenken Sie, dass nicht alle Melanome dadurch erfasst werden können. Folgende Auffälligkeiten könnten erste Hinweise auf schwarzen Hautkrebs sein:

Merkmal

Beschreibung

A (Asymmetrie)

asymmetrisch, ungleichmäßige Form

B (Begrenzung)

unregelmäßig begrenzt, rau, zackig oder schlecht abgrenzbar

C (Colour)

mehrere Farbtöne

D (Durchmesser)

Durchmesser größer als 5 mm

E (Erhabenheit/Entwicklung)

über das Hautniveau erhaben/verändert sich

Weißer Hautkrebs tritt besonders häufig an den sogenannten „Sonnenterrassen“ in Erscheinung. Damit sind zum Beispiel Nasenrücken, Unterlippe, Handrücken oder kahle Stellen am Kopf gemeint. Langsam wachsende Knoten können Anzeichen für weißen Hautkrebs sein.2

1 Leitlinienprogramm-onkologie.de (2021): S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, Langversion 2.1, 2021, AWMF Registernummer: 032/052OL (zuletzt aufgerufen am 15.04.2025)
2 Gesund.bund.de (2023): Weißer Hautkrebs – Wo am Körper entsteht weißer Hautkrebs und wie sieht er aus? (zuletzt aufgerufen am 30.01.2025)

Weitere interessante Artikel

Sonne & Krankheiten wie Mallorca Akne
Sonne & Krankheiten

Um die schädlichen Auswirkungen der Sonne und Krankheiten zu minimieren, ist der richtige Sonnenschutz von größter Bedeutung.

Frau trägt Sonnencreme am Strand auf
Polymorphe Lichtdermatose

Der Lichtschutzfaktor verlängert die mögliche Dauer Ihres Sonnenbades. Dabei spielt die Eigenschutzzeit der verschiedenen Hauttypen eine entscheidende Rolle.

Pigmentflecken auf der Wange
Pigmentflecken & Sonne

Pigmentflecken sind etwas dunklere Flecken auf der Haut. Warum Pigmentflecken Sonne nicht leiden können und wie Sie Ihre Haut schützen, erfahren Sie hier.